Grundlagen der Reinigung: Hintergründe, Wirkungsweisen und Tipps

Reinigung und Hygiene sind mehr als nur ästhetische Anforderungen, sie sind entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Ob zu Hause, im Schwimmbad oder in öffentlichen Sanitäranlagen – eine effiziente Reinigung verhindert die Ausbreitung von Krankheiten und schafft eine angenehme Umgebung.

In diesem Artikel erfahren Sie die Grundlagen.

Inhalte dieses Beitrags
Grundlagen der Reinigung

Schnellüberblick: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bedeutung der Reinigung: Reinigung ist wichtig für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Werterhaltung von Anlagen und Gebäuden.
  • Sinnersche Kreis: Die vier Faktoren Zeit, Chemie, Temperatur und Mechanik sind entscheidend für das Reinigungsergebnis.
  • Auswahl der Reinigungsmittel: Je nach Einsatzgebiet und Verschmutzungsgrad muss das geeignete Reinigungsmittel ausgewählt werden.
  • Hygiene und Desinfektion: Besonders in öffentlichen Einrichtungen und Schwimmbädern

Grundlagen und Bedeutung zur Reinigung

Zur Reinigung werden verschiedene Methoden und Reinigungsmittel eingesetzt, um ein hygienisch einwandfreies Ergebnis zu erzielen. Sie ist ein entscheidender Faktor zur Vermeidung von Krankheiten und zur Erhaltung der Gesundheit.

Durch die Beseitigung von Keimen und Bakterien wird das Infektionsrisiko minimiert, was insbesondere in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Schulen oder Schwimmbädern erheblich ist. Darüber hinaus trägt eine saubere Umgebung zum allgemeinen Wohlbefinden bei und kann Stress und Unwohlsein reduzieren.

Neben den gesundheitlichen Aspekten spielt die Reinigung auch eine wichtige Rolle bei der Werterhaltung von Einrichtungen und Gebäuden. Regelmäßige Reinigung kann beispielsweise die Lebensdauer von Anlagen und Leitungen verlängern und teure Reparaturen vermeiden. Kalkablagerungen, Rost und andere Verschmutzungen können die Funktion von Anlagen beeinträchtigen und zu langfristigen Schäden führen.

Der Sinnersche Kreis

Der Sinnersche Kreis ist ein Modell, das die vier Hauptfaktoren für eine effektive Reinigung beschreibt: Zeit, Chemie, Temperatur und Mechanik.

  1. Zeit: Die Reinigungsdauer ist entscheidend. Zu kurze Einwirkzeiten können die Wirksamkeit der Reinigungsmittel verringern, während zu lange Einwirkzeiten zu Materialschäden führen können.
  2. Chemie: Alkalische, saure oder neutrale Mittel haben unterschiedliche Wirkungsweisen und sind für unterschiedliche Verschmutzungen geeignet.
  3. Temperatur: Die Temperatur des Reinigungsmittels oder des Wassers kann die Reinigungswirkung beeinflussen. Höhere Temperaturen können die chemische Reaktion beschleunigen, aber auch zu Materialschäden führen.
  4. Mechanik: Dies bezieht sich auf die physikalische Wirkung der Reinigung, sei es durch Bürsten, Wischen oder andere manuelle oder maschinelle Methoden.

Die Ausgewogenheit dieser vier Faktoren ist entscheidend für ein optimales Reinigungsergebnis. Die Veränderung eines Faktors erfordert oft eine Anpassung der anderen, um die Wirksamkeit zu erhalten. Zum Beispiel kann eine kürzere Reinigungszeit durch eine höhere Temperatur oder ein stärkeres Reinigungsmittel ausgeglichen werden.

Sinnersche Kreis Infografik

Arten von Reinigungsmittel

Reinigungsmittel werden zur Entfernung von Schmutz, Keimen und anderen Verunreinigungen eingesetzt. Sie werden nach ihrem pH-Wert klassifiziert, der von 1 bis 14 reicht und ihre Alkalität oder Säure kennzeichnet.

Alkalische Reiniger: Alkalische Reiniger haben einen pH-Wert über 7 und sind besonders wirksam bei der Entfernung organischer Verschmutzungen wie Fette, Öle und Eiweiße. Sie werden häufig in der Lebensmittelindustrie, in Großküchen und in industriellen Produktionsstätten eingesetzt. Sie sind jedoch ätzend und können bestimmte Materialien angreifen.

Saure Reiniger: Saure Reiniger mit einem pH-Wert unter 7 eignen sich besonders zur Entfernung von mineralischen Ablagerungen wie Kalk und Rost. Sie werden häufig im Sanitärbereich und zur Reinigung von Metalloberflächen eingesetzt. Sie sind jedoch nicht für alle Oberflächen geeignet, z. B. können sie Marmor und andere Kalksteine angreifen.

Neutrale Reiniger: Diese Reiniger haben einen pH-Wert nahe 7 und sind die Allrounder unter den Reinigungsmitteln. Sie sind in der Regel leicht alkalisch und eignen sich für ein breites Anwendungsspektrum von der Bodenreinigung bis zur Oberflächenpflege. Besonders bei empfindlichen Materialien wie PVC oder Linoleum sind sie erste Wahl.

Die Auswahl des Reinigungsmittels

Die Auswahl des geeigneten Reinigungsmittels hängt von verschiedenen Faktoren ab

  • Art der Verschmutzung (organisch oder mineralisch)
  • dem zu reinigenden Material (Metall, Stein, Kunststoff etc.)
  • dem Einsatzbereich (Industrie, Haushalt, öffentliche Einrichtungen)

Lesen Sie die Gebrauchsanweisung und die Sicherheitshinweise, bevor Sie mit der Reinigung beginnen. So kann sichergestellt werden, dass das Material nicht angegriffen wird und dass das Reinigungsmittel für die Verschmutzung und den Zweck geeignet ist.

Spezielle Reiniger

Neben den allgemeinen Reinigungsmitteln gibt es auch Spezialreiniger, die für bestimmte Anwendungsbereiche oder Materialien entwickelt wurden. Hier einige Beispiele:

  • Desinfektionsmittel: Diese Reinigungsmittel sind speziell formuliert, um Keime, Bakterien und Viren abzutöten. Sie werden in medizinischen Einrichtungen, aber auch im Haushalt verwendet.
  • Teppichreiniger: Diese Reinigungsmittel sind speziell für die Reinigung von Teppichen und Teppichböden entwickelt worden. Sie lösen Schmutz und Flecken und sind oft als Schaum oder Spray erhältlich.
  • Glasreiniger: Speziell für die streifenfreie Reinigung von Glasflächen. Sie enthalten oft Alkohol oder Salmiakgeist.
  • Edelstahl-Reiniger: Diese Reiniger wurden speziell für die Pflege und Reinigung von Edelstahloberflächen entwickelt. Sie entfernen Fingerabdrücke, Fett und andere Verschmutzungen, ohne die Oberfläche anzugreifen.
  • Backofen-Reiniger: Diese kraftvollen Reiniger wurden speziell für die Entfernung von eingebranntem Fett und Schmutz in Backöfen entwickelt.
  • Kalkentferner: Speziell zur Entfernung von Kalkablagerungen in Bad und Küche. Sie sind oft sauer und sollten nicht auf empfindlichen Oberflächen verwendet werden.
  • Autoreiniger: Diese Reiniger wurden für die speziellen Anforderungen der Autopflege entwickelt, von der Lackreinigung bis zur Innenraumpflege.
  • Fugenreiniger: Speziell für die Reinigung von Fugen in Fliesenböden oder Wänden. Sie entfernen Schimmel, Kalk und andere Verschmutzungen.
  • Graffiti-Entferner: Diese Spezialreiniger wurden entwickelt, um Graffiti von verschiedenen Oberflächen zu entfernen, ohne diese anzugreifen.
  • Algen- und Moosentferner: Diese Reiniger wurden speziell für die Entfernung von Algen und Moos auf Außenflächen wie Terrassen und Fassaden entwickelt.
  • Kaugummispray: Ideal zum schnellen und wirksamen Entfernen von Kaugummi auf verschiedenen Oberflächen.
  • Zementschleierentferner: Unverzichtbar für die Entfernung von Zementrückständen auf Fliesen und anderen Baumaterialien.
  • WC-Reiniger: Speziell formuliert, um Kalkablagerungen und Urinstein in Toiletten zu lösen.

Reinigungsarten: Ein Überblick

Reinigung kann je nach Bedarf und Anforderung auf unterschiedliche Weise erfolgen. Grundsätzlich wird zwischen manueller und maschineller Reinigung sowie zwischen gewerblicher und häuslicher Reinigung unterschieden.

Bei der manuellen Reinigung werden Reinigungsarbeiten von Hand ausgeführt, z. B. das Wischen von Oberflächen oder das Kehren von Böden. Werden spezielle Reinigungsmaschinen eingesetzt, z.B. Scheuersaugmaschinen für Böden oder Hochdruckreiniger für Fassaden, spricht man von maschineller Reinigung.

Gewerbliche Reinigung wird von professionellen Reinigungsdiensten durchgeführt, z. B. in Büros, öffentlichen Einrichtungen oder Industrieanlagen. Die häusliche Reinigung wird von den Bewohnern selbst oder von Haushaltshilfen durchgeführt.

Sonderreinigung

  • Bauendreinigung: Spezielle Reinigung nach Bauarbeiten, Renovierungen oder Umbauten.
  • Grundreinigung: Intensive Reinigung, die in größeren Zeitabständen durchgeführt wird, um hartnäckige Verschmutzungen und abgenutzte Pflegefilme zu entfernen.
  • Teilflächenreinigung: Konzentration auf besonders beanspruchte Bereiche einer größeren Fläche, um den Zeitpunkt der nächsten Grundreinigung hinauszuzögern.
  • Zwischenreinigung: Weniger intensive Form der Grundreinigung, die alle Flächen umfasst, aber weniger gründlich ist.
  • Unterhaltsreinigung: Regelmäßige Reinigungsarbeiten, die in festgelegten Zeitabständen durchgeführt werden, z. B. tägliches oder wöchentliches Wischen der Böden.

Hygiene und Desinfektion

Die Bedeutung bakteriologisch reiner Oberflächen ist für die Gesundheit und das Befinden unerlässlich. Viren, Bakterien und andere Keime können auf Oberflächen monatelang überleben und hochinfektiös bleiben. Eine sachgerechte Flächendesinfektion ist daher zur Vermeidung von Infektionen unerlässlich

Desinfektion im Kleinen und im Großen

Vor allem in öffentlichen Einrichtungen und beim Umgang mit Lebensmitteln sind spezielle Händedesinfektionsmittel wichtig. Sie sollten in die trockenen Hände eingerieben und nicht abgespült werden.

In medizinischen Einrichtungen, in der Lebensmittelproduktion und in Großküchen ist die Flächendesinfektion essenziell. Dabei sollten Einwegtücher verwendet und Wischtücher regelmäßig bei mindestens 60 °C gewaschen werden.

Tipps zur wirksamen Desinfektion

  • Wählen Sie das richtige Desinfektionsmittel: Nicht jedes Desinfektionsmittel ist für alle Keime geeignet. Achten Sie auch auf VAH-Zertifikate.
  • Einwirkzeit beachten: Die empfohlene Einwirkzeit muss eingehalten werden, um eine wirksame Keimreduktion zu gewährleisten.
  • Richtige Anwendung: Falsche Dosierung oder Anwendung kann die Wirksamkeit beeinträchtigen oder sogar Resistenzen fördern.
  • Umweltverträglichkeit: Ein übermäßiger Einsatz von Desinfektionsmitteln kann die Umwelt belasten. Der Einsatz sollte daher sorgfältig abgewogen werden.

Reinigung in Schwimmbädern

In Schwimmbädern ist die Reinigung besonders kritisch. Feuchte Bereiche sind ein Nährboden für Viren und andere Krankheitserreger. Die Gesundheit der Badegäste steht daher an erster Stelle. Sanitäranlagen, Umkleideräume, Duschen und der Badebereich müssen einwandfrei sauber sein, um das Wohlbefinden der Gäste zu gewährleisten.

Unterhaltsreinigung und Reinigungsroutinen

Dazu gehören die tägliche Unterhaltsreinigung und die jährliche Grundreinigung. In Schwimmbädern werden verschiedene Fliesenarten mit unterschiedlichen Rutschhemmungseigenschaften verwendet, die jeweils spezifische Reinigungsanforderungen stellen.

Besonders wichtig ist die Auswahl der Reinigungsmittel, die sowohl wirksam als auch sicher für Mensch und Material sein müssen. Saure Reiniger eignen sich gut zur Entfernung von Kalk und Kalkseifen, alkalische Reiniger sind ideal zur Entfernung von Fett und Schweiß.

Tägliche Reinigung:

  • Desinfektion der Barfußbereiche: Diese sind besonders anfällig für Keimbildung.
  • Reinigung der Umkleide- und Duschräume: Hier sammeln sich schnell Schmutz und Keime.
  • Oberflächenreinigung: Alle Handläufe, Türklinken und ähnliche Oberflächen sollten täglich desinfiziert werden.

Wöchentliche Reinigung:

  • Beckenumgang reinigen und desinfizieren
  • Überlaufrinnen reinigen
  • Reinigung der Beckenränder in privaten Pools: Hier können sich leicht Ablagerungen bilden.

Monatliche Reinigung:

  • Grundreinigung der Fliesen: Vor allem in den Fugen können sich Keime und Schmutz festsetzen.

Jährliche Grundreinigung:

  • Das Becken wird entleert und gründlich gereinigt: Auch schwer zugängliche Stellen werden gesäubert.
  • Überprüfung der gesamten Anlage auf Verschleiß und eventuelle Schäden.

Mechanische Reinigungsgeräte wie Poolroboter, Hochdruckreiniger und Spezialbürsten sind unverzichtbar, da sie auch schwer zugängliche Flächen sicher reinigen können. Desinfektionsmittel sind getrennt von der eigentlichen Reinigung einzusetzen und sollten speziell für den jeweiligen Anwendungsbereich ausgewählt werden, sei es für Oberflächen oder für die Wasseraufbereitung.

Wasserqualität

Die Sicherung der Wasserqualität in einem Schwimmbad ist ein mehrstufiger Prozess, der sowohl technische als auch chemische Aspekte umfasst:

Kontinuierliche Überwachung:

  • pH-Wert: Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,6 liegen, damit das Wasser weder zu sauer noch zu alkalisch ist.
  • Chlorgehalt: Die Chlorung des Wassers ist eine der gebräuchlichsten Desinfektionsmethoden. Der Chlorgehalt sollte je nach Vorschrift und Beckentyp innerhalb des empfohlenen Bereichs liegen.

Regelmäßige Tests:

  • Mikrobiologische Tests: Diese Tests identifizieren das Vorhandensein von Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen im Wasser. Im öffentlichen Schwimmbadbereich überprüft das zuständige Gesundheitsamt oder ein zertifiziertes Labor die Werte.
  • Chemische Tests in privaten Pools: Neben Chlor und pH-Wert werden auch andere Parameter wie Alkalität, Calciumhärte und Stabilisatorgehalt geprüft.
  • In öffentlichen Schwimmbädern wird das freie Chlor, das Gesamtchlor, der pH-Wert sowie die Säurekapazität überprüft.

Filtration und Umwälzung

  • Sandfilter oder Kartuschenfilter: Sie entfernen physikalische Verunreinigungen aus dem Wasser.
  • Effiziente Pumpen: Sie sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Chemikalien und eine effektive Entfernung von Verunreinigungen.

Manuelle Kontrollen:

  • Sichtprüfung: Das Wasser sollte klar sein und keine sichtbaren Verunreinigungen enthalten.
  • Geruchsprüfung: Ein starker Chlorgeruch kann auf eine unzureichende Desinfektion hinweisen.

Alle Messwerte und durchgeführten Maßnahmen sollten dokumentiert werden, um gegebenenfalls Anpassungen vornehmen zu können.

Fazit und praktische Tipps

Abschließend finden Sie einige Tipps zur Reinigungspraxis.

  • Immer von oben nach unten und von innen nach außen reinigen.
  • Zuerst trocken reinigen (abstauben), dann nass reinigen (abwischen oder abwaschen).
  • Nur Reinigungsmittel verwenden, die für den Lebensmittelbereich zugelassen sind.

Dos

  • Verwenden Sie geeignete Reinigungsmittel für unterschiedliche Bereiche.
  • Lesen Sie immer die Gebrauchsanweisung des Reinigungsmittels.
  • Tragen Sie Schutzhandschuhe und Schutzbrille

Dont‘s

  • Niemals verschiedene Reinigungsmittel mischen, da dies zu gefährlichen chemischen Reaktionen führen kann.
  • Aggressive Reinigungsmittel nicht auf empfindlichen Oberflächen verwenden.
  • Die empfohlene Einwirkzeit der Reinigungsmittel nicht überschreiten.

Mit diesen Tipps und Richtlinien sind Sie gut gerüstet, um Ihre Reinigungspraktiken zu optimieren und eine gesündere und sauberere Umgebung zu schaffen.

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