Zitronensäure hat als organische Substanz eine Reihe von Vorzügen besonders für umweltbewusste Privatanwender. Im Pool oder Schwimmbad kommt sie zur Senkung des pH-Wertes und zur Reinigung von Oberflächen und bei Wassertrübungen und -verfärbungen zum Einsatz. Wie wird dieses Mittel verwendet und welche Vor- und Nachteile hat die organische Säure gegenüber anorganischen pH-Senkern? Das beleuchten wir in diesem Artikel.
Inhalte dieses Beitrags:
Einsatz von Zitronensäure im Schwimmbad
Zur Senkung des pH-Werts kommen im Schwimmbad verschiedene Arten von Säuren zum Einsatz. Das Besondere an Zitronensäure: Sie ist ein organisches Molekül, das in praktisch jedem Organismus vorkommt und stellt daher keine Umweltgefahr dar. Stattdessen ist die Substanz vollständig biologisch abbaubar und zusätzlich lässt sich Zitronensäure noch zur Vermeidung von Algenwachstum und zur Reinigung des Wassers von Trübungen einsetzen. Auch Beläge von Kalk und anderen mineralischen Rückständen kann die Säure entfernen. Dabei ist die Säure besonders gut in Kombination mit einer mechanischen Behandlung einsetzbar, z. B. wenn man einen eingewinterten oder stark verschmutzten Pool nach Ablassen des Wassers zur Grundreinigung abschrubbt.
Die pH-Regulierung im Pool ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Wasserqualität. Diverse Desinfektionsmethoden haben einen engen pH-Bereich, in welchem sie optimal funktionieren. So ist bei der Verwendung von chlorhaltigen Mitteln ein pH von 7,0 bis 7,4 notwendig, um die maximale Wirkung zu erzielen. Auch für die Gesundheit der Badegäste und die optimale Hautverträglichkeit ist dieses neutrale pH-Spektrum wichtig.
Zitronensäure kommt als pH-Senker („pH-Minus“) zum Einsatz, wenn der gemessene pH-Wert zu hoch ist. Diesen kann man durch den Einsatz von Teststäbchen oder photometrisch mit Testtabletten ermitteln. Gleichzeitig wirkt Zitronensäure als Puffersubstanz und hilft, den pH-Wert zu stabilisieren. Die korrekte Dosierung der Substanz erhalten Sie in der Regel in der Anleitung / Beipackzettel des pH-Minus-Produktes. Diese gibt an, welche Menge an Zitronensäure pro m³ Poolvolumen zugesetzt werden muss, um den pH-Wert in 0,1er-Schritten zu senken.
Fakten, Aussehen & Eigenschaften von Zitronensäure
Bei diesem Stoff handelt es sich um eine farblose, geruchlose feste Substanz mit einem Schmelzpunkt von 153 °C (reine Zitronensäure) bzw. 100 °C (Zitronensäure-Monohydrat). Chemisch gesehen handelt es sich um eine organische Tricarbonsäure, d. h. die Verbindung besitzt drei Säuregruppen, die unter Abspaltung von Protonen (H+) mit Wasser reagieren. Diese Reaktion ist die Grundlage des sauren Verhaltens des Stoffes.
Zitronensäure wird heute fast ausschließlich biotechnologisch hergestellt.
Dabei verarbeitet der Schimmelpilz Aspergillus niger Grundsubstanzen wie Melasse oder Mais und reichert in seinen Zellen große Mengen Zitronensäure an. Nach der Reinigung des Produktes finden sich keine Rückstände des Pilzes mehr in der Verbindung.
Entgegen der Erwartung ist Zitronensäure völlig geruchlos – das bekannte Zitronenaroma wird von anderen Substanzen erzeugt, die im kommerziell erhältlichen Produkt nicht enthalten sind.
Gefahren und Hinweise im Umgang mit Zitronensäure
- Zitronensäure ist von diversen Organismen im Stoffwechsel verwertbar
- Bei der klassischen Chlordesinfektion kann der Einsatz von Zitronensäure den pH-Wert beeinflussen
- Schützt rostfreien Stahl vor Korrosion
- Setzt bei Kontakt mit Aluminium gesundheitsschädliche Aluminium-Ionen frei
- Kann bei Kontakt mit Schleimhäuten zu Reizungen führen
- Zitronensäure Pulver kann beim Einatmen reizend wirken
- Verwenden Sie bei der Handhabung immer Handschuhe und Augenschutz
Verbindungen und ähnliche Chemikalien
Ob die Verbindung nun Zitronensäure (wasserfrei) oder in Verbindung mit Wasser als Zitronensäure-Monohydrat-Pulver auftritt, ist für die Anwendung egal. Spätestens wenn Sie dem Poolwasser zugegeben wurde, ist die resultierende Lösung identisch. Im Bereich der pH-Senker gibt es auch anorganische Verbindungen, allen voran Schwefelsäure und ihre Salze als Standard-„pH-Minus“ oder die im Poolbereich nur begrenzt verwendbare Salzsäure. Diese Substanzen sind in der Handhabung etwas gefährlicher: Als starke Säuren können Sie Gesundheits- und Umweltschäden verursachen.
Auch weitere Sicherheitshinweise bezüglich der Kombination mit anderen Chemikalien sind zu beachten.
Ein Vorteil für kommerzielle Anwender ist vor allem der niedrigere Preis der anorganischen Säuren. Mitunter wird im Zusammenhang mit Zitronensäue auch Vitamin C (Ascorbinsäure) empfohlen. In der Wirkung und Anwendung ist der Stoff in etwa vergleichbar. Relevante gesundheitliche Vorteile entstehen durch die Nutzung des C-Vitamins auf jeden Fall nicht – immerhin trinken Sie ihr Poolwasser nicht literweise (was ganz andere Probleme nach sich ziehen würde).